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Zipse warnt: Verbrenner-Verbot gefährlicher Irrweg

Man merkt es sofort: Beim Thema Verbrenner-Aus kochen die Emotionen hoch, und BMW-Chef Oliver Zipse gießt mit seinen klaren Worten eher Öl ins Feuer als Wasser. Vielleicht hast du selbst schon Schlagzeilen gelesen, in denen er das Verbrenner-Verbot als „gefährlichen Irrweg“ oder sogar als „Desaster“ bezeichnet. Und irgendwann fragt man sich dann ganz automatisch: Übertreibt er – oder hat er mit seiner Warnung vor einem harten Verbrennerverbot tatsächlich einen Punkt?

BMW-Chef Oliver Zipse Verbrenner-Verbot: gefährlicher Irrweg für Europa?

Damit du dir dazu eine eigene Meinung bilden kannst, schauen wir in diesem Ratgeber entspannt, aber gründlich darauf, was hinter den Aussagen von BMW-Chef Oliver Zipse steckt, wie das geplante Verbrenner-Verbot in der EU genau aussieht und welche Alternativen es gibt. Außerdem vergleichen wir seine Strategie mit anderen Herstellern, damit du besser einordnen kannst, wohin die Reise bei Antrieben, Job-Sicherheit und Klimaschutz wirklich geht.

Wer ist Oliver Zipse – und warum hört man ihm zu?

Bevor wir in die Debatte einsteigen, lohnt ein kurzer Blick auf die Person, die so laut vor einem reinen E-Auto-Kurs warnt.

  • Oliver Zipse, Jahrgang 1964, ist seit 2019 Vorstandsvorsitzender der BMW AG und damit für alle wichtigen Entscheidungen des Münchner Konzerns verantwortlich.
  • Er ist gelernter Maschinenbauingenieur, hat bei BMW als Trainee angefangen und dort praktisch seine komplette Karriere verbracht – vom Projektingenieur bis zum Chef.
  • Zusätzlich war er zeitweise Präsident des europäischen Herstellerverbands ACEA und sprach damit nicht nur für BMW, sondern für große Teile der europäischen Autoindustrie.

Kurz gesagt: Zipse ist kein Außenstehender, der von der Seitenlinie kommentiert, sondern einer der einflussreichsten Manager der Branche. Wenn er vom „gefährlichen Irrweg“ eines Verbrenner-Verbots spricht, hören nicht nur Autofans zu, sondern auch Politiker, Verbände und Wettbewerber.

Wer mehr Hintergrund zur Person sucht, findet im Wikipedia-Artikel zu Oliver Zipse einen guten Überblick über seinen Werdegang und seine Rolle bei BMW.

BMW-Chef Oliver Zipse Verbrenner-Verbot – was steckt hinter der Kritik?

Nun zur eigentlichen Kernfrage: Warum stellt sich ausgerechnet ein Konzernchef, dessen Firma selbst Milliarden in Elektroautos investiert, so deutlich gegen ein hartes Verbrenner-Verbot ab 2035?

1. Zipse hält das EU-System für ein „Desaster“

In mehreren Auftritten in den Jahren 2024 und 2025 hat Zipse die europäische CO₂-Regulierung und das geplante Verbrenner-Aus ab 2035 ungewöhnlich scharf angegriffen.

Kernpunkte seiner Kritik – stark vereinfacht und zusammengefasst:

  1. Einseitiger Technologiefokus
    • Die EU will ab 2035 nur noch Neuwagen zulassen, die im Fahrbetrieb keine CO₂-Emissionen ausstoßen. Das bedeutet praktisch: batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) und wenige Spezialausnahmen.
    • Zipse hält diesen fast vollständigen Fokus auf das Batterieauto für falsch, weil er andere Lösungen wie E-Fuels oder Brennstoffzellen ausbremse. In einem vielbeachteten Auftritt nannte er das derzeitige Regulierungssystem ein „Desaster“, weil es die Industrie und ihre Innovationsfähigkeit schwäche.
  2. Gefahr für Jobs und Wertschöpfung in Europa
    • Der europäische Autoindustrie hängen Millionen Arbeitsplätze, besonders in Motoren- und Getriebewerken, an der Verbrennertechnologie.
    • Zipse warnt, dass ein hartes Verbrenner-Aus diese Strukturen zu schnell zerstöre, während gleichzeitig Hersteller aus China und anderen Regionen von günstigeren Bedingungen profitieren.
  3. Abhängigkeit von China durch zu schnellen E-Kurs
    • Batterien brauchen Rohstoffe wie Lithium, Nickel und Kobalt, bei denen China eine dominante Rolle hat – sowohl beim Abbau als auch bei der Weiterverarbeitung.
    • Wenn Europa zu stark auf nur eine Technologie setzt, sieht Zipse die Gefahr, dass man zwar lokal Emissionen spart, sich aber in eine neue Abhängigkeit von chinesischen Lieferketten begibt.
  4. Realitätscheck beim Kunden
    • Zipse weist immer wieder darauf hin, dass viele Kundinnen und Kunden noch zögern, auf reine Elektroautos umzusteigen – etwa wegen Preis, Ladeinfrastruktur und Reichweite.
    • Ein Verbot klassischer Antriebe könne dazu führen, dass sich Normalverdiener kein Auto mehr leisten können oder viel länger mit alten Fahrzeugen fahren, die mehr CO₂ ausstoßen.

Zipse ist also kein „Anti-Elektro“-Chef, sondern jemand, der zwar stark in E-Autos investiert, aber gleichzeitig regulatorische Einbahnstraßen für riskant hält.

2. BMW setzt auf „Technologieoffenheit“

Während andere Hersteller klare Ausstiegsdaten für den Verbrenner verkündet haben, fährt BMW bewusst einen anderen Kurs. Der Konzern spricht von „Technologieoffenheit“ und meint damit:

  • Batterie-Elektroautos (z.B. i4, iX1, iX3, „Neue Klasse“)
  • Plug-in-Hybride für Kunden, die kombinierte Reichweiten wollen
  • Brennstoffzelle (Wasserstoff), etwa beim Projekt iX5 Hydrogen, das bis 2028 in Serie gehen soll
  • E-Fuels als Option, bestehende Verbrenner klimafreundlicher zu betreiben

Zipse betont, dass BMW sich zu Klimaneutralität bekennt – der Konzern will bis 2050 CO₂-neutral wirtschaften –, aber den Weg dorthin flexibler gestalten möchte als es ein starres Verbrenner-Verbot vorsieht.

3. Erwartung: Das Verbrenner-Verbot wird aufgeweicht

Besonders pikant ist Zipse’ Prognose:

  • Er geht davon aus, dass die EU-Regeln spätestens Ende dieses Jahrzehnts noch einmal deutlich geändert werden.
  • In Statements im Sommer 2025 sagte er, die aktuelle Form des Verbrenner-Aus sei politisch und wirtschaftlich nicht stabil und werde „spätestens in ein paar Jahren“ korrigiert.

Ganz alleine steht er mit dieser Einschätzung nicht da. Andere große Hersteller und Branchenverbände drängen die EU ebenfalls, das starre Verbot zu überdenken und mehr Spielraum für Hybride oder klimaneutrale Kraftstoffe zu lassen.

Was plant die EU beim Verbrenner-Aus – und wie fix ist das wirklich?

Damit du einschätzen kannst, ob Zipse übertreibt oder auf echte Risiken hinweist, hilft ein schneller Blick auf die Fakten zum Verbrennerverbot.

1. Was genau ist beschlossen?

Die EU hat im Rahmen ihres „Fit for 55“-Pakets CO₂-Grenzwerte für Neuwagen so verschärft, dass ab 2035 nur noch Neuwagen zugelassen werden dürfen, deren Flotten-Emissionen bei Null Gramm CO₂ liegen.

Praktisch bedeutet das:

  • Ab 2035 dürfen keine neuen Benzin- oder Diesel-Pkw mehr zugelassen werden.
  • Für Plug-in-Hybride gilt dasselbe, weil sie im Fahrbetrieb CO₂ ausstoßen.
  • Erlaubt bleiben sollen Fahrzeuge mit Nullemission – typischerweise reine Elektroautos – und eventuell spezielle Verbrenner, die ausschließlich mit zertifizierten klimaneutralen E-Fuels betrieben werden.

Das alles steht nicht in einer „Verbrennerverbots-Verordnung“, sondern in einer CO₂-Flottenregelung für Hersteller. Wirtschaftlich kommt es aber auf das Gleiche hinaus: Autos, die CO₂ ausstoßen, werden ab 2035 faktisch vom Neuwagenmarkt in der EU verdrängt.

2. Wichtige Eckdaten im Überblick

Zur besseren Orientierung hier eine kleine Zeitleiste:

JahrEntscheidung / EreignisBedeutung für Verbrenner
2021Glasgow Declaration & EU-KlimazieleErste harte Signale für ein Ende des Verbrenners in führenden Märkten.
2023EU beschließt 100%-CO₂-Reduktion für neue Pkw ab 2035Juristische Basis für das Verbrenner-Aus in Neuwagen.
2024Diskussion über Ausnahmen für E-FuelsTür bleibt einen Spalt offen für spezielle Verbrenner mit CO₂-neutralen Kraftstoffen.Wikipedia
2025EU-Kommission zieht geplanten Review von 2026 auf Ende 2025 vorAuf Druck der Industrie soll früher geprüft werden, ob Ziele und Zeitplan realistisch sind.
2030Zwischenziel: starke Senkung der FlottenemissionenHersteller müssen schon deutlich mehr E-Autos verkaufen, lange vor 2035.
2035Start des faktischen Verbrenner-Verbots für NeuwagenNur noch Nullemissions-Neuwagen, also fast nur Elektrofahrzeuge.

Du siehst: Ganz in Stein gemeißelt ist der Pfad nicht. Zwar ist das 2035-Ziel Gesetz, doch die EU selbst hat eine Überprüfung vorgesehen und zudem bereits bei Zwischenzielen nachjustiert.

3. Warum denkt Zipse, dass das kippen könnte?

Aus Sicht von Zipse und vielen anderen Branchengrößen spricht einiges für eine Aufweichung:

  • Schwächere Nachfrage nach E-Autos in Europa: In einigen Ländern stagnieren die Verkäufe, sobald Kaufprämien auslaufen. Gleichzeitig belasten hohe Strompreise die Betriebskosten.
  • Wachsende Konkurrenz aus China: Hersteller wie BYD oder Nio drängen mit günstigen E-Autos auf den europäischen Markt. Während europäische Hersteller mit hohen Kosten kämpfen, droht ihnen Marktanteilsverlust.
  • Politischer Gegenwind: In mehreren EU-Staaten melden sich Regierungen zu Wort, die das 2035-Ziel offen infrage stellen oder mehr Spielraum für Hybride und E-Fuels fordern.

Genau hier setzt Zipse an: Er warnt, dass Europa sich durch ein zu starres Verbrenner-Verbot selbst schadet, während andere Regionen pragmatischer agieren.

Strategien im Vergleich: Wie offensiv ist BMW wirklich?

Als Ratgeber, der Produkte und Strategien vergleicht, schauen wir uns an, wie BMW im Verhältnis zu anderen Herstellern aufgestellt ist.

BMWs Misch-Strategie

BMW setzt auf eine breite Antriebs-Palette:

  • Vollelektrische Modelle (i3-Nachfolger, i4, iX-Reihe, Neue Klasse)
  • Plug-in-Hybride in wichtigen Baureihen
  • Entwicklung von Brennstoffzellen-SUVs in Kooperation mit Toyota

Der Konzern argumentiert:

  • Unterschiedliche Märkte brauchen unterschiedliche Lösungen (z.B. weite ländliche Regionen vs. dicht besiedelte Städte).
  • Nicht alle Kunden können sofort und komplett auf Batterieautos umsteigen, etwa wegen fehlender Lademöglichkeiten.
  • E-Fuels und Wasserstoff könnten helfen, den bestehenden Fahrzeugbestand klimafreundlicher zu machen, statt nur auf Neuwagen zu schauen

Andere Hersteller: Vom Vollstromer bis zum Rückzieher

Vergleichbare Autobauer gehen teilweise andere Wege:

  • Manche Marken hatten angekündigt, in Europa schon vor 2035 komplett auf Elektroantriebe umzustellen, rudern aber inzwischen teilweise zurück oder passen ihre Ziele an, weil der Absatz hinter den Erwartungen bleibt.
  • Einige Hersteller fordern offen, die 2035-Regelung zu lockern, vor allem um Hybride länger im Markt zu halten.

Aus Sicht eines Käufers wirkt BMWs Linie erst einmal komplizierter, weil es mehr Optionen gibt. Gleichzeitig bietet sie dir aber auch mehr Wahlfreiheit, wenn du dich mit einem reinen Elektroauto noch nicht wohlfühlst.

BMW-Chef Oliver Zipse Verbrenner-Verbot im Vergleich zu anderen Strategien

Um die Debatte greifbarer zu machen, kannst du dir drei grobe Strategien vorstellen – wie drei Produktlinien, zwischen denen sich Hersteller entscheiden:

  1. Radikaler Elektro-Kurs
    • Fokus fast nur auf batterieelektrische Fahrzeuge
    • Klare Ausstiegsdaten für den Verbrenner
    • Vorteil: einfaches Narrativ, klare Botschaft für Investoren und Politik
    • Risiko: starke Abhängigkeit von Batterie-Rohstoffen und stabilem Stromnetz
  2. Technologieoffene Strategie (BMW-Linie)
    • Parallelentwicklung von E-Autos, Hybriden, Wasserstoff und Verbrennern mit E-Fuels
    • Vorteil: flexible Reaktion auf Markt, Infrastruktur und politische Änderungen
    • Risiko: hohe Komplexität, möglicher Eindruck mangelnder Entschlossenheit
  3. Verzögerungs- oder Minimalstrategie
    • Nur so viel Elektrifizierung wie nötig, um Strafzahlungen zu vermeiden
    • Hoffnung auf Aufschub oder Abschaffung harter Ziele
    • Vorteil: kurzfristig geringere Investitionskosten
    • Risiko: Gefahr, technologisch den Anschluss zu verlieren

Zipse positioniert BMW klar in der zweiten Gruppe: entschlossene Elektrifizierung, aber ohne kategorischen Abschied vom Verbrennungsmotor. Ob das auf Dauer schlau ist, hängt davon ab, ob die EU tatsächlich beim Kurs bleibt oder stärker auf E-Fuels und Hybride eingeht.

Was bedeutet das für Autofahrerinnen und Autofahrer?

Am Ende zählt für dich wahrscheinlich vor allem: Was heißt diese ganze Diskussion für deine konkrete Entscheidung – also für den nächsten Autokauf, das Leasing oder das Firmenwagen-Konzept?

1. Kaufe ich besser jetzt noch einen Verbrenner?

Die ehrliche Antwort: Es kommt darauf an, wie du fährst und wie lange du dein Auto behältst.

  • Kurz- bis mittelfristig (nächste 5–8 Jahre) wirst du mit einem modernen Verbrenner oder Hybrid gut leben können – es gibt kein Fahrverbot für bestehende Autos, nur für Neuzulassungen ab 2035.
  • Langfristig werden laufende Kosten (Steuern, Kraftstoff, ggf. City-Mauten) wahrscheinlich eher steigen als fallen, weil der CO₂-Ausstoß stärker bepreist wird.
  • Wenn du heute einen Neuwagen kaufst und ihn sehr lange fahren willst, kann ein gut geplanter Umstieg auf einen elektrischen oder zumindest teils elektrischen Antrieb sinnvoll sein.

2. Wie passt BMWs Kurs in meine persönliche Strategie?

Stell dir vor, du vergleichst verschiedene „Produktpakete“:

  • Paket A – Voll-Elektro
    • Ideal, wenn du zu Hause oder im Job regelmäßig laden kannst und meist planbare Strecken fährst.
    • In diesem Paket bist du mit BMWs „Neuer Klasse“ oder vergleichbaren Modellen anderer Hersteller auf der sicheren Seite, was zukünftige Regulierung angeht.
  • Paket B – Plug-in-Hybrid
    • Spannend, wenn du zwar viel Stadtverkehr hast, aber regelmäßig längere Strecken ohne Lade-Stopp fährst.
    • Hier spielst du einen Teil der Flexibilität aus, die Zipse so wichtig ist: Alltagsfahrten elektrisch, Langstrecken mit Verbrenner.
  • Paket C – effizienter Verbrenner
    • Sinnvoll, wenn du wenig Langstrecke fährst, aber z.B. auf dem Land kaum Lademöglichkeit hast.
    • Wichtig: auf moderne Motoren mit niedrigem Verbrauch und absehbar guter Ersatzteilversorgung achten.

Zipse’ harte Kritik am Verbrennerverbot ändert nichts daran, dass auch BMW immer mehr E-Modelle bringt. Sie zeigt aber, dass der Konzern nicht bereit ist, Kundinnen und Kunden, die noch nicht komplett elektrisch fahren können oder wollen, einfach stehenzulassen.

Umwelt, Jobs und Wettbewerbsfähigkeit – wie schwer wiegt Zipse’ Argument?

Betrachtet man Zipse’ Aussagen wie ein Produktdatenblatt, dann gibt es drei große Prüfsteine:

  1. Klimaschutz
    • Ein schneller Umstieg auf E-Autos senkt lokal Emissionen, aber die Gesamtbilanz hängt von Strommix, Batterieproduktion und Fahrzeuglebensdauer ab.
    • Zipse erinnert daran, dass man den gesamten Lebenszyklus betrachten muss – vom Rohstoffabbau bis zum Recycling.
  2. Arbeitsplätze und Wertschöpfung
    • Die Verbrenner-Produktion sichert vor allem in Deutschland, Frankreich, Italien und Osteuropa hunderttausende Industriearbeitsplätze.
    • Ein radikaler Schnitt ohne Übergangsphase kann zu schnellen strukturellen Brüchen führen, die politisch schwer vermittelbar sind.
  3. Technologische Souveränität Europas
    • Lässt Europa klassische Motoren fallen, während andere Regionen sie weiterentwickeln, könnten Know-how und Patentkraft abwandern.
    • Gleichzeitig besteht das Risiko, sich bei Batterien und kritischen Rohstoffen zu stark von China abhängig zu machen – genau davor warnt Zipse.

Ob das Verbrenner-Verbot ein „gefährlicher Irrweg“ ist oder ein notwendiger Schritt, hängt also davon ab, wie es umgesetzt wird:

  • Mit flankierenden Maßnahmen (Ausbau Ladeinfrastruktur, faire Wettbewerbsbedingungen, Förderung von Innovation) kann es ein starker Hebel für Klimaschutz sein.
  • Ohne diese Begleitung drohen tatsächlich die Probleme, auf die Zipse hinweist: Jobverluste, Abhängigkeit von Importen und sinkende Kaufkraft im Massenmarkt.

Wer sich tiefer mit der politischen Seite beschäftigen will, findet unter dem Stichwort Verbrennerverbot eine gute Wikipedia-Übersicht über internationale Ausstiegspläne, EU-Regeln und Ausnahmen.

FAQ zum Thema „BMW-Chef Oliver Zipse Verbrenner-Verbot“

1. Hat BMW etwas gegen Elektroautos?

Nein. BMW verdient inzwischen durchaus Geld mit Elektroautos und bringt mit der „Neuen Klasse“ eine komplett neue Generation auf den Markt. Zipse kritisiert nicht das Elektroauto an sich, sondern die politische Idee, nur noch eine Technologie zuzulassen und alle anderen Lösungen über Verbote auszuschließen.

2. Wird das Verbrenner-Verbot ab 2035 wirklich kommen?

Stand jetzt ist das Ziel gesetzlich festgelegt: Ab 2035 sollen in der EU nur noch Neuwagen ohne CO₂-Emissionen zugelassen werden. Allerdings hat die EU eine frühere Überprüfung beschlossen, und die Diskussion über Ausnahmen, z.B. für E-Fuels, läuft auf Hochtouren. Deshalb rechnet Zipse damit, dass die Regeln vor 2035 noch einmal angepasst werden.

3. Kann ich meinen Verbrenner nach 2035 noch fahren?

Ja. Das Verbrennerverbot betrifft nur Neuzulassungen. Bestehende Fahrzeuge dürfen weiter gefahren und in der Regel auch weiterverkauft werden. Trotzdem ist zu erwarten, dass Tanken, Steuern und vielleicht bestimmte Umweltzonen strenger und teurer werden, damit Klimaziele erreichbar bleiben.

4. Warum spricht Zipse von einem „Desaster“?

Zipse nennt das aktuelle Regulierungssystem ein „Desaster“, weil es aus seiner Sicht gleichzeitig die Industrie belastet, Innovationen einschränkt und Europa in eine neue Abhängigkeit von Batterie-Lieferketten bringt. Außerdem befürchtet er, dass Autos im Einstiegssegment für viele Menschen unerschwinglich werden könnten, wenn nur noch teure Technologien erlaubt sind.

5. Sind E-Fuels und Wasserstoff realistische Alternativen?

E-Fuels und Wasserstoff haben große Vorteile, weil sie bestehende Verbrenner-Technik teilweise weiter nutzbar machen und Langstreckenmobilität mit kurzen Tankzeiten ermöglichen. Der Haken: Herstellung und Infrastruktur sind bisher teuer und energieintensiv, und die verfügbaren Mengen reichen aktuell bei Weitem nicht für den gesamten Pkw-Bestand. Deshalb sehen viele Expertinnen und Experten sie eher als Ergänzung – zum Beispiel für Bestandsflotten oder schwere Fahrzeuge –, nicht als vollständigen Ersatz für Elektroautos.

6. Was heißt das alles, wenn ich heute einen BMW kaufen möchte?

Wenn du heute vor der Entscheidung stehst, kannst du dir grob merken:

  • Willst du auf der sicheren Seite der Regulierung sein und hast Lademöglichkeiten, ist ein E-BMW langfristig der entspannteste Weg.
  • Brauchst du maximale Flexibilität, kann ein moderner Hybrid eine sinnvolle Zwischenlösung sein.
  • Wenn du bewusst noch einmal einen Verbrenner kaufst, solltest du mit einem längeren Übergang rechnen, aber auch einkalkulieren, dass politische Rahmenbedingungen sich ändern können.

BMWs Kurs unter Zipse gibt dir dabei mehr Wahlmöglichkeiten als ein strikter „Nur-Elektro“-Pfad – und genau diese Wahlfreiheit ist ein Kern seiner Kritik am Verbrennerverbot.

admin

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