Vielleicht hast du in den letzten Monaten irgendwo den Namen „wero“ gelesen und dich gefragt, ob das jetzt wirklich „das neue PayPal aus Europa“ sein soll.
Oder deine Bank-App hat dir plötzlich einen neuen Button eingeblendet – und du warst unsicher, ob du das wirklich brauchst. Genau da setzen wir an.
In diesem Ratgeber schauen wir uns den Wero Bezahldienst ganz entspannt, aber gründlich an: Was ist wero, wie funktioniert es, wie sicher ist das Ganze – und wann lohnt es sich für dich oder dein Business wirklich?
Wero ist ein europäischer, mobiler Zahlungsdienst, der von der European Payments Initiative (EPI) getragen wird. Ziel ist es, ein einheitliches, unabhängiges Bezahlverfahren in Europa zu schaffen, das nicht von US-Anbietern wie PayPal, Visa, Mastercard oder Apple Pay abhängt.
Dabei ist wero kein komplett neues Universum, sondern eher eine Weiterentwicklung und Zusammenführung bestehender Systeme. Laut öffentlich zugänglichen Informationen gilt wero als Nachfolger oder Ablösung nationaler Dienste wie:
Hinter wero stehen viele große europäische Banken und Bankengruppen, unter anderem:
Die technische Grundlage ist SEPA Instant Credit Transfer, also die europaweite Echtzeitüberweisung im Euro-Zahlungsraum. Damit sollen Zahlungen innerhalb weniger Sekunden direkt von Konto zu Konto laufen – ohne zwischengeschaltete ausländische Zahlungsplattformen.
Zum Start wurde wero 2024 zunächst in Deutschland, Belgien und Frankreich ausgerollt. Weitere Länder wie Luxemburg und die Niederlande folgen schrittweise, unter anderem, weil der niederländische Dienst iDEAL ab 2026 in wero überführt werden soll.
Damit richtet sich wero von Anfang an an Nutzerinnen und Nutzer, die in Europa leben, Euro nutzen und häufig online oder mobil bezahlen.
Eine sehr gute, laufend aktualisierte Übersicht zur Entwicklung findest du auch im Wikipedia-Artikel zu Wero.
Damit du besser einschätzen kannst, ob du wero brauchst, schauen wir uns erst einmal an, wie du den Dienst ganz praktisch nutzt.
Grundidee:
wero ist kein extra Konto, sondern eine Art Schicht „oben drauf“ auf deinem bestehenden Girokonto. Die Zahlungen laufen als Echtzeitüberweisungen direkt über dein Bankkonto, aber du startest sie bequem mit:
In vielen Fällen ist wero direkt in deiner bestehenden Banking-App integriert, zum Beispiel in Apps von Sparkassen oder Volks- und Raiffeisenbanken. Du musst dann oft nur:
Andere Banken nutzen eine separate wero-App, die du zusätzlich installierst. Diese App ist mit deinem Bankkonto verbunden und nutzt ebenfalls Echtzeitüberweisungen
Auch wenn du nur kurz tippst und bestätigst, laufen im Hintergrund einige Dinge gleichzeitig ab:
Dadurch fühlt sich wero ähnlich unkompliziert an wie PayPal „Freunde & Familie“, nur dass das Geld direkt von Konto zu Konto geht – ohne zwischengeschaltetes Wallet eines Drittanbieters.
Noch relativ neu ist die Möglichkeit, in Online-Shops mit wero zu bezahlen. Der Rollout startete im Herbst 2025 in Deutschland mit ersten großen Händlern und Zahlungsdienstleistern.
Je nach Gerät läuft das so:
Damit du siehst, wie schnell sich das Thema entwickelt, hier eine kompakte Timeline der wichtigsten Etappen.
| Jahr / Monat | Meilenstein | Bedeutung für dich als Nutzer:in |
|---|---|---|
| Juli 2024 | Offizieller Start von wero in DE, FR, BE | Erste Handy-zu-Handy-Zahlungen zwischen Konten in Echtzeit |
| Nov 2024 | Ausbau der App, erste Pilotprojekte im E-Commerce | Online-Bezahlen wird getestet, aber noch nicht breit verfügbar |
| Anfang 2025 | Über 40 Mio. registrierte Nutzer in Europa | wero wird zur ernstzunehmenden Alternative im P2P-Bereich |
| Sommer 2025 | Weitere Banken – z.B. ING – integrieren wero | Mehr Kund:innen können direkt über ihre gewohnte Banking-App zahlen |
| Nov 2025 | Start der Online-Bezahlfunktion in Deutschland mit ersten großen Händlern | wero taucht in immer mehr Online-Shops als Zahlart auf |
| Ab 2026 | Integration von iDEAL in wero (Niederlande) | Noch mehr Nutzer und Händler, vor allem im niederländischen Markt |
Du siehst: wero ist kein Mini-Projekt, sondern ein mehrjähriger europäischer Umbau im Zahlungsverkehr, der schrittweise mehr Funktionen und Länder umfasst.
Ein wichtiger Punkt ist natürlich: Kann ich wero überhaupt nutzen – und wenn ja, mit welcher Bank?
Laut öffentlich einsehbaren Informationen bieten europaweit bereits rund 900 Finanzinstitute wero bzw. die zugrunde liegende Infrastruktur an. In Deutschland gehören dazu insbesondere:
Da wero schrittweise ausgerollt wird, kann es gut sein, dass deine Bank zwar grundsätzlich dabei ist, aber bestimmte Funktionen (z.B. Online-Zahlungen) erst nach und nach freischaltet.
Aktuell bietet wero vor allem drei große Anwendungsfälle, die im Alltag wirklich praktisch sein können.
Das ist der klassische Einstieg in wero:
Du wählst einfach den Kontakt über Telefonnummer oder E-Mail-Adresse aus und sendest das Geld in Echtzeit. Kein mühsames IBAN-Abtippen mehr.
Praktisch dabei:
Seit Ende 2025 beginnt wero, im E-Commerce sichtbarer zu werden. Erste größere Händler in Deutschland – etwa aus den Bereichen Tickets, Sportartikel, Drogerie und Baumarkt – bieten wero als Zahlart an, weitere sollen folgen.
Vorteile für dich als Käufer:
Aber: Ein echter Käuferschutz wie bei PayPal ist derzeit noch nicht vollumfänglich integriert. Für heikle Käufe bei unbekannten Händlern solltest du daher weiterhin gut abwägen, ob z.B. Kreditkarte mit Chargeback-Recht oder PayPal sinnvoller sind. Eine Bezahloption mit Käuferschutz ist zwar laut Ankündigungen geplant, aber noch im Aufbau
Gerade für Solo-Selbstständige, Nachhilfelehrer:innen, Coaches oder kleine Freelancer kann wero spannend sein:
Einige Banken bewerben wero explizit als einfache Lösung für Selbstständige mit kleineren Beträgen, etwa bei Hausbesuchen oder Kursen.
Um den Wero Bezahldienst im Vergleich zu anderen Bezahlarten fair einzuordnen, schauen wir uns die wichtigsten Plus- und Minuspunkte an.
1. Direkt von Konto zu Konto
Es gibt kein zwischengeschaltetes Guthaben-Wallet. Das reduziert Komplexität und sorgt dafür, dass du dein Geld direkt auf deinem Konto siehst.
2. Echtzeit statt 1–2 Tage
Durch SEPA-Echtzeitüberweisung dauert der Transfer üblicherweise weniger als 10 Sekunden – auch am Wochenende und an Feiertagen.
3. Europäische Lösung („Made in Europe“)
Daten und Zahlungsflüsse bleiben im europäischen Rechtsraum, unterliegen EU-Verordnungen und europäischen Datenschutzstandards. Das ist gerade für datensensible Nutzer:innen und Unternehmen ein Pluspunkt.Wikipedia+2epicompany.eu+2
4. Händlerkosten tendenziell niedriger
Analysen und Berichte deuten darauf hin, dass die Gebühren für Händler bei wero im E-Commerce meist unter den Kosten üblicher Karten-Zahlungen und deutlich unter denen von PayPal liegen. Das kann langfristig sogar positive Auswirkungen auf Preise oder Margen haben.
5. Einfache Nutzung über bekannte Banking-Apps
Viele Nutzer:innen vertrauen ihrer Bank-App ohnehin. Wenn wero dort integriert ist, musst du kein weiteres Konto anlegen und keine neue Marke kennenlernen.
1. Noch eingeschränkte Händlerakzeptanz
Im stationären Handel und auch online ist wero heute noch längst nicht so verbreitet wie Karte, PayPal oder Apple Pay. Das wird sich zwar voraussichtlich ändern, aber aktuell ist es ein klarer Nachteil.
2. Kein vollwertiger Käuferschutz (Stand jetzt)
Im Gegensatz zu PayPal gibt es aktuell noch keinen etablierten, umfassenden Käuferschutzmechanismus. Streitfälle bleiben daher eher klassische Bank-/Zivilrechtsthemen, was für viele Verbraucher weniger komfortabel ist.
3. Smartphone-Pflicht
wero ist stark auf Smartphones und Mobile Banking zugeschnitten. Wer kein Smartphone nutzt oder kein Online-Banking hat, kann wero praktisch nicht verwenden.
4. Gewöhnungseffekt
Viele Menschen sind seit Jahren an PayPal, Kreditkarten oder „Kauf auf Rechnung“ gewöhnt. Ein neues System braucht Zeit, bis es im Alltag „normal“ wirkt – das ist eher ein psychologischer als ein technischer Punkt.
Gerade bei einem Bezahldienst willst du genau wissen, wie sicher das Ganze ist und welche Kosten entstehen.
wero nutzt die bestehenden Sicherheitsmechanismen deiner Bank:
Die zugrunde liegende Echtzeitüberweisung (SEPA Instant / Echtzeitüberweisung) ist als reguliertes Bankprodukt im EU-Recht verankert und muss strenge Anforderungen an Verfügbarkeit, Geschwindigkeit und Sicherheit erfüllen.
Für Privatkund:innen gilt:
Für Händler und Geschäftskunden:
Ein großer Pluspunkt: wero läuft ohne amerikanische Großkonzerne im Hintergrund. Daten und Zahlungsströme bleiben im europäischen Rechtsraum und fallen unter die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Wenn du dich generell für das Thema Echtzeitüberweisung und Regulatorik interessierst, lohnt sich ein Blick in den Wikipedia-Artikel zur Echtzeitüberweisung.
Für Händler – egal ob kleiner Online-Shop oder großer Konzern – ist die spannende Frage: Lohnt es sich, wero als Zahlart anzubieten?
wero arbeitet im klassischen Vier-Parteien-Modell:
Der Händler bindet wero nicht direkt an, sondern wie gewohnt über seinen Payment Service Provider (PSP) oder Acquirer. Erste PSPs, die wero integrieren oder integrieren wollen, sind etwa große europäische Zahlungsdienstleister, die ohnehin Kartenzahlungen und andere Methoden bündeln.
Ende 2025 ist wero im E-Commerce noch auf eine wachsende, aber begrenzte Anzahl von Händlern fokussiert. Geplant ist, dass bis Ende 2025 deutlich mehr große Händler in Deutschland und anderen Ländern hinzukommen und ab 2026 durch Integration von iDEAL vor allem in den Niederlanden starke Verbreitung erreicht wird.
Für Händler kann es sich deshalb schon jetzt lohnen, wero als zusätzliche Option anzubieten – gerade wenn sie viele Kund:innen aus Europa haben und Kartengebühren reduzieren wollen.
Nicht jede:r braucht sofort einen neuen Bezahldienst. Deshalb ist es sinnvoll, kurz zu schauen, für wen wero besonders attraktiv ist.
Gerade als Privatperson kannst du wero aber ohne großes Risiko einfach zusätzlich aktivieren. Du musst nicht sofort alle anderen Bezahlwege ersetzen – du fügst nur eine weitere Option hinzu, die in bestimmten Situationen sehr praktisch ist.
Wenn du wero ausprobieren möchtest, kannst du in wenigen Schritten loslegen.
Typischer Ablauf (Details können je nach Bank leicht abweichen):
Wenn du das nächste Mal in einem Shop „wero“ siehst:
wero ist Stand Ende 2025 noch mitten in der Aufbauphase, aber die Richtung ist klar.
Geplante bzw. angekündigte Entwicklungen:
Parallel dazu verschärfen neue EU-Regeln die Anforderungen an Echtzeitzahlungen und die Gleichbehandlung von Gebühren, was wero zusätzlich in die Karten spielt.
Kurz gesagt: Die Chance ist groß, dass wero in ein paar Jahren ähnlich alltäglich ist wie heute Kartenzahlungen – vor allem im europäischen Onlinehandel.
wero ist ein digitaler Bezahldienst und eine Wallet-Lösung für Europa. Er ermöglicht Echtzeit-Zahlungen direkt von Bankkonto zu Bankkonto über deine Banking- oder wero-App – zunächst vor allem zwischen Privatpersonen und zunehmend auch im Onlinehandel.
Aktuell konzentriert sich wero auf Deutschland, Belgien und Frankreich, weitere Länder wie Luxemburg und die Niederlande werden schrittweise angebunden, unter anderem durch die Integration von iDEAL ab 2026.
Für normale Privatkunden-Überweisungen innerhalb des EWR dürfen Echtzeitüberweisungen ab 2025 nicht teurer sein als Standardüberweisungen. In der Praxis bieten viele Banken wero-Transaktionen kostenlos an. Händler zahlen dagegen Gebühren, die aber oft günstiger sind als Karten- oder PayPal-Gebühren.
wero nutzt die regulierte Infrastruktur der Banken und die SEPA-Echtzeitüberweisung. Du bestätigst Zahlungen über deine übliche Banking-Sicherheitsmethode (TAN, App-Freigabe, Biometrie). Technisch bewegt sich wero damit auf dem Sicherheitsniveau moderner Online-Bankverfahren.
Aktuell gibt es noch keinen vollwertigen, separaten Käuferschutz wie bei PayPal. Streitfälle müssen daher über übliche Wege (Händlerkontakt, ggf. rechtliche Schritte) gelöst werden. Eine wero-Zahlung funktioniert im Kern wie eine Überweisung – und die lässt sich nicht so einfach zurückholen. Eine Variante mit Käuferschutz ist zwar angekündigt, aber noch nicht breit eingeführt.
Das hängt von deiner Bank ab:
In beiden Fällen bleibt dein Girokonto die Basis.
Mehrere nationale Systeme werden nach und nach in wero überführt oder abgelöst. In Deutschland betrifft das z.B. Giropay/Paydirekt, in den Niederlanden iDEAL. Ziel ist, statt vieler Insellösungen eine europaweit einheitliche Zahlungsplattform zu schaffen.
Langfristig ja, perspektivisch ist das eindeutig geplant. Erste Priorität liegt aber auf P2P-Zahlungen und dem Onlinehandel. Kontaktloses Bezahlen im stationären Handel (z.B. mit QR-Code oder App) soll anschließend ausgebaut werden.
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