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VW Bonus 2025: 4.800€ trotz 30% Gewinneinbruch – Alle Fakten

VW zahlt 4.800 Euro Bonus trotz massivem Gewinneinbruch

Am 10. November 2025 sorgt Volkswagen für Schlagzeilen: Der Konzern zahlt seinen Mitarbeitern einen VW Bonus von 4.800 Euro, obwohl der Gewinn 2024 um satte 30 Prozent einbrach. Viele Menschen fragen sich jetzt: Wie kann das sein?

Dieser Artikel erklärt die Hintergründe und zeigt, was bei Deutschlands größtem Autobauer wirklich los ist.

Die Zahlen im Detail: VW steckt in der Krise

Volkswagen musste 2024 einen dramatischen Gewinnrückgang verkraften. Der Nettogewinn sank auf 12,4 Milliarden Euro – ein Minus von 30,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders hart trifft den Konzern das schwache China-Geschäft, wo die Gewinne um 40 Prozent einbrachen.

Trotzdem stieg der Umsatz leicht auf 324,7 Milliarden Euro. Dafür verantwortlich ist hauptsächlich der Bereich Finanzdienstleistungen. Das operative Ergebnis ging um 15 Prozent zurück und liegt jetzt bei 19,1 Milliarden Euro.

Die Restrukturierung kostet viel Geld. Alleine 2,6 Milliarden Euro flossen in Umbaumaßnahmen. Die Software-Tochter CARIAD verlor 2,1 Milliarden Euro in neun Monaten. Dazu kommen Verluste bei der Batteriesparte PowerCo.

Warum VW trotzdem Bonus zahlt

Die 120.000 Tarifbeschäftigten in Deutschland bekommen 4.799,50 Euro. Das ist sogar etwas mehr als 2023, als jeder Mitarbeiter 4.735 Euro erhielt. Der Grund: Der Bonus berechnet sich aus den Ergebnissen der letzten zwei Jahre.

Die Marken VW Pkw und VW Nutzfahrzeuge liefen 2023 noch gut. Dieses Rekordergebnis fließt jetzt noch einmal mit ein. Betriebsratschefin Daniela Cavallo erklärt: “Das Unternehmen hätte gerne schon jetzt den Rotstift angesetzt. Das konnten wir abwenden.”

Allerdings ist das der letzte hohe Bonus für längere Zeit. Ab 2026 und 2027 erhalten Mitarbeiter nur noch die fixe Vorauszahlung von knapp 1.900 Euro. Der flexible Mai-Bonus wird zwei Jahre ausgesetzt. Danach soll er bis 2031 schrittweise wieder steigen.

Vorstand verzichtet auf Millionen – Oliver Blume verdient trotzdem mehr

VW-Chef Oliver Blume und der gesamte Vorstand zeigen sich solidarisch. Sie verzichten 2025 und 2026 auf elf Prozent ihrer Bezüge. Das betrifft die komplette Vergütung, inklusive erfolgsabhängiger Teile.

Trotzdem verdiente Blume 2024 mehr als im Vorjahr. Er erhielt 10,35 Millionen Euro – ein Plus von 6,5 Prozent. Wie passt das zusammen? Blume führt sowohl VW als auch Porsche. Sein Gehalt setzt sich aus beiden Positionen zusammen.

Bei VW verzichtete er auf fünf Prozent seines Fixgehalts. Sein Grundgehalt sank von 1,3 auf 1,235 Millionen Euro. Dafür stieg aber sein Gehalt bei Porsche. Der Aufsichtsrat plant, die Gehälter bis 2029 stufenweise wieder anzuheben.

2027 beträgt der Abschlag noch 8,5 Prozent, 2028 dann 6,5 Prozent und 2029 nur noch 5,5 Prozent. Ab 2030 kehrt man zur bisherigen Vergütungshöhe zurück. Insgesamt verdienten die neun Konzernvorstände 2024 rund 40 Millionen Euro.

Wie hoch ist der VW Bonus 2025 wirklich?

Die Bonuszahlung erfolgt in zwei Raten. Im November 2024 flossen bereits 1.879,50 Euro an die Beschäftigten. Im Mai 2025 kommen weitere 2.920 Euro dazu. Zusammen ergibt das 4.799,50 Euro brutto.

Zum Vergleich: 2021 bekamen VW-Mitarbeiter nur 3.000 Euro, 2020 waren es 2.700 Euro. Die Höchstwerte lagen 2012 und 2013 bei über 7.000 Euro pro Kopf. Seit 2007 schüttete VW laut Betriebsrat insgesamt fast 80.000 Euro pro Mitarbeiter aus.

Der aktuelle Bonus liegt damit wieder auf Vor-Pandemie-Niveau. Allerdings verzichtete VW diesmal auf eine Aufstockung, die in früheren Jahren üblich war. Die 4.799,50 Euro sind das rechnerisch ermittelte Ergebnis ohne Extras.

Was bedeutet das für kleine Verdiener?

Besonders profitieren Beschäftigte mit niedrigem Einkommen. Der Bonus ist für alle gleich hoch, unabhängig vom Gehalt. Wer im VW-Haustarif bei 2.140 Euro brutto startet, erhält mit dem Bonus mehr als zwei Monatsgehälter extra.

Top-Verdiener im Tarif bekommen rund 6.000 Euro brutto monatlich. Für sie macht der Bonus weniger als ein Monatsgehalt aus. Diese Verteilungspolitik sorgt für soziale Gerechtigkeit im Konzern.

Dennoch müssen sich alle auf härtere Zeiten einstellen. Der Tarifkompromiss von Dezember 2024 sieht vor: Bis 2030 sollen 35.000 Stellen abgebaut werden. Das ist fast jede vierte Stelle bei der Kernmarke VW Pkw.

Warum steckt VW in der Krise?

Mehrere Faktoren bringen Volkswagen in Schwierigkeiten. China war jahrelang der Gewinnbringer. Jetzt verliert VW dort Marktanteile an heimische Hersteller wie BYD. Die chinesischen E-Auto-Marken sind günstiger und technisch auf Augenhöhe.

Nach 40 Jahren verlor VW die Marktführerschaft in China. BYD verkaufte in den ersten neun Monaten 2024 dort 2,3 Millionen Fahrzeuge – ein Plus von 38 Prozent. VW schaffte nur 2,1 Millionen, ein Minus von 10 Prozent.

Die Elektromobilität läuft nicht wie geplant. Weltweit schwächelt die Nachfrage nach E-Autos. Gleichzeitig sinkt das Interesse an Verbrennern. VW sitzt zwischen den Stühlen und trifft beide Märkte nicht optimal.

Dazu kommen hohe Investitionen in Software und Batterien. CARIAD entwickelt die Software für alle Konzernmarken. Die Verzögerungen und Verluste belasten das Ergebnis massiv. Auch die Batteriesparte PowerCo schreibt rote Zahlen.

Wie reagiert VW auf die Krise?

Volkswagen fährt ein hartes Sparprogramm. Die Investitionen werden von 180 auf 165 Milliarden Euro gekürzt. Der Konzern will flexibler werden und für verschiedene Märkte unterschiedliche Lösungen anbieten.

In China arbeitet VW mit lokalen Partnern wie Xpeng zusammen. Für Europa und Nordamerika entsteht mit Rivian eine neue E-Plattform. Diese Zweigleisigkeit soll helfen, in beiden Welten erfolgreich zu sein.

Die Beschäftigungsgarantie wurde aufgehoben. Werksschließungen sind nicht mehr ausgeschlossen. Lohnerhöhungen wurden ausgesetzt und Bonuszahlungen gekürzt. Der Konzern kämpft um seine Zukunft.

Finanzvorstand Arno Antlitz erklärt: “Unser Ausblick reflektiert die globalen wirtschaftlichen Herausforderungen und den tiefgreifenden Wandel der Branche.” Für 2025 rechnet VW mit fünf Prozent mehr Umsatz, aber nur einer Rendite von 5,5 bis 6,5 Prozent.

Ausblick: Wie geht es weiter bei VW?

Die nächsten Jahre werden hart für Volkswagen. Bis 2030 fallen 35.000 Arbeitsplätze weg. Gleichzeitig investiert der Konzern massiv in neue Technologien. Die große Frage: Reicht das, um die Wende zu schaffen?

VW setzt große Hoffnungen auf günstige E-Autos. Der ID.1 soll 2026 für 25.000 Euro starten. 2027 folgt ein noch günstigeres Modell für 20.000 Euro. Diese Preiskämpfe sollen verlorenes Terrain zurückerobern.

In China wird es voraussichtlich noch schlechter. Finanzchef Antlitz rechnet 2025 nur noch mit 0,5 bis 1,0 Milliarden Euro Gewinn aus der Volksrepublik. 2024 waren es noch 1,7 Milliarden Euro, 2023 sogar 2,6 Milliarden.

Dennoch bleibt VW bei der Elektromobilität. “Wir setzen auf Elektromobilität und halten sie für die überlegene Technologie”, betont Chef Blume. Trotzdem will der Konzern bis in die 2030er-Jahre alle Antriebsarten anbieten – als Absicherung gegen unsichere Märkte.

Dividende sinkt um 30 Prozent

Auch die Aktionäre müssen verzichten. Die Dividende wird um 30 Prozent auf 6,30 Euro je Stammaktie gesenkt. Vorzugsaktionäre erhalten 6,36 Euro. Die Ausschüttungsquote steigt zwar auf 30 Prozent, doch wegen des niedrigeren Gewinns fällt die absolute Summe.

Der Aktienkurs spiegelt die Unsicherheit wider. Anleger fragen sich: Schafft VW die Trendwende? Oder verliert der Konzern weiter an Boden? Die nächsten Quartale werden entscheidend sein.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie hoch ist der VW Bonus für Mitarbeiter 2025?

VW zahlt seinen Tarifbeschäftigten für das Jahr 2024 einen Bonus von 4.799,50 Euro. Die Auszahlung erfolgt in zwei Raten: 1.879,50 Euro im November 2024 und 2.920 Euro im Mai 2025. Von dieser Gewinnbeteiligung profitieren rund 120.000 Beschäftigte in Deutschland.

Warum ist der VW Gewinn 2024 eingebrochen?

Der VW Gewinn brach um 30,4 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro ein. Hauptgründe sind das schwache China-Geschäft mit 40 Prozent weniger Gewinn, hohe Restrukturierungskosten von 2,6 Milliarden Euro und Verluste bei CARIAD sowie PowerCo. Dazu kommt der intensive Wettbewerb mit chinesischen E-Auto-Herstellern.

Was verdient Oliver Blume bei VW und Porsche?

Oliver Blume verdiente 2024 insgesamt 10,35 Millionen Euro – ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Gehalt setzt sich aus seinen Positionen als VW-Chef und Porsche-Chef zusammen. Obwohl er bei VW auf fünf Prozent seines Fixgehalts verzichtete, stieg sein Porsche-Gehalt.

Warum zahlt VW trotz Krise hohe Boni?

Der VW Bonus basiert auf den Ergebnissen der letzten zwei Jahre. Das gute Geschäftsjahr 2023 fließt noch mit ein, weshalb der Bonus 2025 hoch ausfällt. Ab 2026 und 2027 wird die Mai-Zahlung ausgesetzt. Dann erhalten Mitarbeiter nur noch 1.900 Euro fixe Vorauszahlung.

Wie viele Stellen baut VW ab?

VW plant bis 2030 den Abbau von 35.000 Arbeitsplätzen in Deutschland. Das entspricht fast jeder vierten Stelle bei der Kernmarke VW Pkw. Der Stellenabbau ist Teil des Sparprogramms und soll ohne betriebsbedingte Kündigungen durch natürliche Fluktuation erfolgen.

Warum verliert VW Marktanteile in China?

In China verlor VW nach 40 Jahren die Marktführerschaft an BYD. Chinesische Hersteller bieten günstigere E-Autos mit hoher Qualität. Sie profitieren von staatlicher Förderung und kennen den lokalen Markt besser. VWs Plug-in-Hybride erreichen nicht die geforderte E-Reichweite von 100 Kilometer für Kaufprämien.

Wann zahlt VW den Bonus 2025 aus?

Der VW Bonus wird in zwei Raten ausgezahlt. Die erste Rate von 1.879,50 Euro kam bereits im November 2024. Die zweite Rate von 2.920 Euro folgt im Mai 2025 mit dem regulären Gehalt. Insgesamt erhalten die Mitarbeiter 4.799,50 Euro brutto.

Fazit: VW zahlt Bonus trotz Krise – aber die Zukunft bleibt unsicher

Volkswagen steckt in einer tiefen Krise. Der VW Bonus von 4.800 Euro für 2025 täuscht nicht darüber hinweg, dass schwere Zeiten bevorstehen. Der Gewinneinbruch um 30 Prozent, Verluste in China und hohe Umbaukosten setzen dem Konzern zu.

Der Vorstand verzichtet auf elf Prozent seiner Bezüge, die Mitarbeiter müssen ab 2026 mit deutlich weniger Bonus auskommen. 35.000 Stellen fallen bis 2030 weg. Die nächsten Jahre entscheiden, ob VW die Kurve kriegt oder weiter abrutscht.

Die Hoffnung liegt auf günstigen E-Autos ab 2026 und der Partnerschaft mit Xpeng in China sowie Rivian in Europa. Ob das reicht, um gegen chinesische Konkurrenten wie BYD zu bestehen? Das wird sich zeigen müssen.

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