 
Volkswagen meldet drastischen Gewinneinbruch – und kappt wegen US-Zöllen Prognose
aktualisiert am 25. Juli 2025 by admin
Der zweite Quartalsbericht 2024 des Automobilriesen schockiert: Ein Gewinneinbruch von 36,3% nach Steuern auf nur noch 2,29 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis sackte um fast ein Drittel ab – trotz gestiegener Fahrzeugauslieferungen. Ein Alarmsignal für den gesamten Konzern.
Hauptgrund sind die US-Strafzölle, die mit 1,3 Milliarden Euro zu Buche schlugen. Doch auch interne Strukturprobleme lasten auf dem Unternehmen. Finanzchef Arno Antlitz spricht von einer “Doppelbelastung”, die schnelle Gegenmaßnahmen erfordert.
Die Zahlen im Detail: Der Umsatz sank um 3% auf 80,8 Milliarden Euro. Die Marge rutschte von 6,5% auf 4,7%. Besonders betroffen ist die Premium-Sparte – bei Porsche halbierte sich die Rendite nahezu. Weitere Analysen zeigen, wie tief die Krise greift.
Schlüsselerkenntnisse
- 36,3% Gewinnrückgang im Q2 2024
- US-Zölle kosten 1,3 Milliarden Euro
- Umsatz sinkt trotz höherer Auslieferungen
- Premiummarken besonders betroffen
- Jahresprognose deutlich gesenkt
Volkswagen Gewinneinbruch: Deutlicher Rückgang im zweiten Quartal
Trotz höherer Verkaufszahlen sinken die Erträge deutlich. Die Bilanz des zweiten Quartals 2024 offenbart eine alarmierende Diskrepanz: Während die Auslieferungen um 1,9% stiegen, brach der Umsatz um 3% ein. Ein Phänomen, das Analysten als strukturelles Warnsignal deuten.
36,3% Gewinnrückgang nach Steuern
Der Nettogewinn sank auf 2,29 Milliarden Euro – ein Minus von 36,3% im Vergleich zum Vorjahr. Besonders bedenklich: Die kumulativen Effekte aus Q1 und Q2 zeigen einen anhaltenden Abwärtstrend. Bereits im ersten Quartal war der Gewinn um 41% eingebrochen.
Operatives Ergebnis sinkt um 29%
Mit nur noch 3,83 Milliarden Euro liegt das operative Ergebnis fast ein Drittel unter dem Vorjahreswert. Die Marge rutschte auf 4,7%, den tiefsten Stand seit Jahren. Hauptgründe sind der Margenverfall bei Elektroautos und das schwache China-Geschäft mit Billigmodellen.
Paradoxe Umsatzentwicklung
Obwohl mehr Fahrzeuge verkauft wurden, sank der Umsatz auf 80,6 Milliarden Euro. Die Premiumsparten leiden besonders: Porsche verzeichnete einen Marge-Einbruch von 16,4% auf 5,2%. Die Audi-Gruppe (inkl. Lamborghini) erreichte nur noch 3,3%.
US-Zölle und interne Belastungen als Hauptgründe
Die Zahlen des zweiten Quartals zeigen eine klare Tendenz: Externe und interne Faktoren drücken massiv auf die Bilanz. Während die US-Strafzölle direkt ins Gewicht fallen, verschärfen eigene Strukturprobleme die Krise.
1,3 Milliarden Euro Zollkosten in der ersten Jahreshälfte
Die Sonderabgaben der USA schlagen mit 1,3 Milliarden Euro zu Buche. Ein harter Schlag für den Konzern, der aktuell mit einem Zollsatz von 27,5% kalkulieren muss. Finanzchef Arno Antlitz betont:
“Am Ende zählt das Geld, was tatsächlich in der Kasse ankommt.”
Margendruck durch Elektroautos und Sparprogramme
Die Umstellung auf Elektroautos bringt neue Herausforderungen. Die Margen liegen hier 20-30% unter denen klassischer Verbrenner. Gleichzeitig läuft ein rigoroses Sparprogramm: Bis 2030 sollen 35.000 Stellen gestrichen werden – das betrifft 24% der Stammbelegschaft.
Schwäche bei Porsche und Audi belastet Konzernergebnis
Die Premiummarken leiden besonders. Porsche exportiert alle Fahrzeuge aus der EU in die USA – ohne lokale Produktion. Audi fehlt ebenfalls eine starke Präsenz in Nordamerika. Die Folgen:
| Marke | Marge 2023 | Marge 2024 | 
|---|---|---|
| Porsche | 16,4% | 5,2% | 
| Audi Group | 7,1% | 3,3% | 
Hinzu kommen Kosten der Softwaretochter Cariad. Die Doppelstrategie aus Sparmaßnahmen und Investitionen in Digitalisierung bleibt eine Zerreißprobe.
Prognosekürzung: VW erwartet weiteres Absacken
Die neuesten Prognosen des Konzerns zeigen eine deutliche Verschlechterung der Erwartungen. Die operativen Ziele wurden erneut nach unten korrigiert – ein Alarmsignal für Anleger und Märkte.
Operative Marge rutscht auf 4,0-5,0%
Ursprünglich lag die Zielspanne bei 5,5-6,5%. Die neue Prognose markiert einen Rückgang um bis zu 40% am unteren Ende der Spanne. Gründe:
- Hohe Zollbelastung in den USA (27,5% Basisszenario)
- Margendruck bei Elektroautos
- Kosten der Lieferkettenumstellung
Umsatzwachstum gestrichen
Statt der geplanten fünf Prozent Plus soll der Umsatz nun nur noch auf Vorjahresniveau bleiben. Die Tabelle zeigt die Entwicklung:
| Kennzahl | Alte Prognose | Neue Prognose | 
|---|---|---|
| Operative Marge | 5,5-6,5% | 4,0-5,0% | 
| Umsatzwachstum | +5% | 0% | 
| Netto-Cashflow | 3-5 Mrd. € | 1-3 Mrd. € | 
Unsicherheit durch Zolländerungen
Die Erwartungen an die US-Politik schwanken zwischen 10% und 27,5%. Finanzchef Antlitz warnt:
“Jede Änderung trifft uns direkt.”
Parallel steigt der Druck in China – lokale Billighersteller drängen auf den Markt.
Ein Lichtblick: Die Softwaretochter Cariad verzeichnet Fortschritte. Doch ob dies die Spanne retten kann, bleibt offen.
Fazit: Herausforderungen und Umbaumaßnahmen
Der Wolfsburger Konzern steht vor einer historischen Zäsur. Oliver Blume steuert das Unternehmen durch eine Doppelkrise: US-Tarifverhandlungen und interne Sparprogramme. Die Zahlen zeigen ein klares Dilemma – mehr E-Autos, aber weniger Profit.
Die Premiummarken sind Schlüssel zur Erholung. Doch bis 2026 sollen 10 Milliarden Euro eingespart werden. Betriebsratschef Bernd Osterloh sieht sich unter Reformdruck.
Analysten wie die HSBC bewerten die Lage als “Transformation in der Schmerzzone”. Die zweite Jahreshälfte könnte weitere Prognosekorrekturen erfordern. Für den Konzern geht es nun ums Ganze.

 
					
