Wenn du Nachrichten schaust oder durch die News-Apps scrollst, springt dir der Name Friedrich Merz inzwischen fast täglich in Form von neuen Umfragen entgegen. Mal geht es um seine persönliche Beliebtheit als Kanzler, mal um die Frage, wie stark die Union im Vergleich zur AfD liegt. Und ganz ehrlich: Ohne etwas Hintergrundwissen wirken diese Zahlen schnell widersprüchlich und verwirrend.
In diesem Ratgeber nehmen wir die wichtigsten Umfragen rund um Friedrich Merz unter die Lupe, ordnen sie zeitlich ein und vergleichen die unterschiedlichen „Anbieter“ – also die Meinungsforschungsinstitute – so, wie man auch Produkte oder Dienstleistungen miteinander vergleichen würde. So bekommst du eine Grundlage, mit der du künftige Schlagzeilen entspannter und nüchterner einordnen kannst.
Bevor wir in einzelne Zahlen einsteigen, hilft ein kurzer Blick auf den politischen Rahmen: Friedrich Merz ist seit 2022 Vorsitzender der CDU und seit dem 6. Mai 2025 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Damit ist klar, warum ihn die Demoskopie so intensiv begleitet – er ist sowohl Parteichef als auch Regierungschef.
Wenn in den Medien von „Umfragen zu Friedrich Merz“ die Rede ist, können dahinter sehr verschiedene Fragen stecken. Vereinfacht lassen sich vier Typen unterscheiden:
Wenn du Umfrage-Ergebnisse siehst, lohnt sich also immer der erste Check: Geht es um Merz persönlich, um seine Partei oder um eine konkrete Aussage?
Ab 2024 war Merz zunächst Oppositionsführer. Die Ampel-Koalition unter Olaf Scholz geriet zunehmend unter Druck, bis es Ende 2024 zur Auflösung des Bundestages und zu Neuwahlen kam.
Zu Beginn seiner Kanzlerschaft hatte Merz noch einen gewissen „Neustart-Bonus“. In verschiedenen Umfragen lag die Union klar vor SPD und Grünen, die AfD war stark, aber noch nicht durchgängig vorn. Gleichzeitig sahen viele Menschen in Merz einen klaren Kandidaten mit Führungsanspruch: In einer Direktwahlfrage des Sinus-Instituts im Januar 2025 läge er mit 18 % knapp vor Robert Habeck und Alice Weidel (je 17 %), Olaf Scholz käme auf 12 %.
Doch schon wenige Monate später kippt die Stimmung.
Um zu verstehen, wo Merz heute steht, schauen wir uns einige zentrale Umfragen an und vergleichen sie miteinander – ähnlich wie du es bei verschiedenen Anbietern eines Produkts tun würdest.
RTL/ntv-Trendbarometer (Forsa, Anfang Oktober 2025)
Ipsos Minister-Ranking (September 2025)
Insa-Sonntagstrend für „Bild am Sonntag“ (Mitte November 2025)
Diese Werte liegen alle in einem ähnlichen Korridor. Je nach Frage („zufrieden / unzufrieden“ oder spezielle Skala) variiert der exakte Prozentsatz, doch das Grundmuster ist klar:
Merz ist als Kanzler aktuell eher unpopulär, vor allem außerhalb des eigenen Wählerlagers.
Merz’ persönlicher Wert lässt sich nicht losgelöst von seiner Regierung betrachten.
Damit zeigt sich: Die schlechten Werte des Kanzlers spiegeln die schlechte Bewertung der Gesamtregierung wider. Für die politische „Marke Merz“ ist das wichtig – sie ist eng mit der Performance der schwarz-roten Koalition verknüpft.
Wenn du dir die Sonntagsfrage wie einen Marktvergleich vorstellst, dann sind die Parteien die „Produkte“ und die Umfrageinstitute die „Tester“.
Ein Blick auf die Übersicht der Wahlumfragen zeigt für November 2025:
Im Insa-„Sonntagstrend“ ist die AfD mit 26 % stärkste Kraft, die Union kommt auf 25 %. Im Politbarometer teilen sich CDU/CSU und AfD mit jeweils 27 % die Spitze.
Das heißt: Die Union steht zwar deutlich besser da als SPD oder Grüne, aber sie muss sich einen harten Konkurrenzkampf mit der AfD um Platz eins liefern.
Zur besseren Übersicht hier eine kompakte Zusammenfassung ausgewählter Umfragen aus 2025:
| Zeitpunkt / Quelle | Fragetype | Kernergebnis bezogen auf Merz / Union | Einordnung |
|---|---|---|---|
| Jan 2025, Sinus/YouGov | Direktwahl-Frage (Kanzler) | 18 % würden Merz direkt wählen; habeck und Weidel je 17 %, Scholz 12 % | Merz startet als knapper Favorit ins Wahljahr. |
| Feb 2025, aggregierte Wahlumfragen | Sonntagsfrage vor der Bundestagswahl | CDU/CSU klar stärkste Kraft, AfD deutlich dahinter | Union profitiert vom Frust über die Ampel. |
| Feb 2025, Wahlergebnis | Bundestagswahl 2025 | CDU/CSU 28,5 %, AfD 20,8 % | Merz kann schwarz-rote Koalition schmieden |
| Juli–Sept 2025, Ipsos | Zufriedenheit mit Regierung & Kanzler | Merz: Netto-Zufriedenheit –41, Regierung –39 | Schon vier Monate nach Start stark sinkende Zustimmung. |
| Okt 2025, RTL/ntv-Trendbarometer | Zufriedenheit mit Kanzler & Parteien | 26 % zufrieden, 71 % unzufrieden mit Merz; CDU/CSU 24 %, AfD 26 % | Merz und Union rutschen in ein Stimmungstief |
| Okt 2025, Politbarometer Spezialfrage | Zustimmung zu „Stadtbild“-Aussage | 63 % stimmen Merz zu, 29 % lehnen Aussage ab | In Migrationsfragen findet er viel Zustimmung, besonders bei Älteren. |
| Nov 2025, Insa-Sonntagstrend | Zufriedenheit & Parteistärken | 64 % unzufrieden mit Merz, 25 % zufrieden; AfD 26 %, CDU/CSU 25 % | AfD bleibt knapp vor der Union, Regierung im Stimmungstief. |
| Nov 2025, Politbarometer | Parteiprojektion & Politiker-Ranking | CDU/CSU 27 %, AfD 27 %, Merz-Wert –0,5 auf Skala von +5 bis –5 | Merz gehört nicht zu den beliebtesten Spitzenpolitikern. |
So ähnlich wie bei einem Produktvergleich erkennst du in der Tabelle zwei Dinge:
Neben der „großen“ Frage nach Beliebtheit und Parteistärken spielen Spezialumfragen eine große Rolle – sie sind vergleichbar mit Detailtests bei einem Smartphone (Kamera, Akku, Display).
Die Debatte um Merz’ „Stadtbild“-Äußerungen hat gezeigt, wie stark einzelne Sätze die Wahrnehmung beeinflussen. Laut Politbarometer-Frage, über die unter anderem berichtet wurde, stimmen
Interessant ist die Aufteilung nach Altersgruppen:
Gleichzeitig zeigt dieselbe Befragung:
Für die Bewertung bedeutet das:
In mehreren Umfragen zeigt sich, dass viele Menschen in Deutschland wirtschaftlich pessimistisch sind:
Da Merz besonders mit dem Versprechen angetreten ist, die Wirtschaft anzukurbeln, trifft diese Skepsis direkt seine Kanzlerrolle – ähnlich wie schlechte Testergebnisse bei der Akkulaufzeit einem Smartphone schaden, dessen Hauptversprechen „lange Laufzeit“ war.
Die Sinus-Studie Anfang 2025 liefert ein differenziertes Bild zur Frage, wen die Menschen für „kanzlertauglich“ halten:
Dabei zeigt sich aber auch: Keiner der Spitzenkandidaten überzeugt eine klare Mehrheit. Viele Befragte entscheiden sich ausdrücklich für keinen der genannten Namen oder haben noch keine klare Meinung.
Stell dir vor, du würdest verschiedene Stromtarife oder Versicherungen vergleichen: Du würdest nicht nur auf den Preis schauen, sondern auch auf Vertragsbedingungen, Laufzeit, Anbieter-Image und Tests.
Bei Umfragen zu Friedrich Merz kannst du ähnlich vorgehen:
Je mehr dieser Punkte du im Blick hast, desto eher kannst du Schlagzeilen relativieren – ähnlich wie bei einem Produkttest, bei dem du weißt, welcher Tester eher streng ist und wo vielleicht ein Werbeeffekt mitschwingt.
Aus Ratgeber-Perspektive lohnt es sich, die großen Player kurz zu vergleichen – wie verschiedene Testportale oder Vergleichsseiten.
Wie bei Produktbewertungen gilt: Kein Institut ist „das einzig richtige“. Stattdessen lohnt sich ein Blick auf mehrere Anbieter, um ein abgerundetes Bild zu bekommen.
Damit du neue Zahlen künftig schnell sortieren kannst, hier eine kompakte Checkliste:
Wenn du diese Schritte wie einen kleinen Service-Check nutzt, fühlt sich der tägliche Umfragenstrom weniger chaotisch an – eher wie ein regelmäßig aktualisierter Produktvergleich, bei dem du die Bewertungslogik kennst.
Falls du tiefer einsteigen willst, lohnt sich ein Blick auf zwei Grundlagen:
Gerade wenn du beruflich mit Kommunikation, Medien oder Politik zu tun hast, können diese Grundlagen helfen, Umfragen zu Merz und anderen Politikerinnen und Politikern kritisch, aber fair zu lesen.
Viele Menschen trennen zwischen Partei und Person. Die Union wird von Teilen der Bevölkerung als vertraute, eher stabile Kraft gesehen, während die konkrete Regierungsarbeit und der Führungsstil von Merz kritischer bewertet werden. Zudem profitiert die AfD in den Umfragen von Unzufriedenheit mit der gesamten Politik, was die Spielräume der Union enger macht.
Bei Stichproben von rund 1.000 bis 2.000 Personen liegt die Fehlertoleranz oft bei etwa ±2–3 Prozentpunkten – abhängig vom genauen Anteil. Das bedeutet: Bewegungen von 1–2 Punkten können reiner Zufall sein. Deshalb lohnt sich der Blick auf Trends über mehrere Messzeitpunkte hinweg.
Studien zeigen, dass Merz vor allem bei älteren Wählerinnen und Wählern sowie in konservativen Milieus und Teilen der westdeutschen Mitte auf Zustimmung stößt. Jüngere Menschen und progressivere Milieus sind kritischer – entweder sie zweifeln an seinem Stil oder sie sehen ihre Themen bei anderen Parteien besser aufgehoben.
Nein. Umfragen sind Momentaufnahmen. Zwischen jetzt und der nächsten Bundestagswahl liegen politische Entscheidungen, internationale Ereignisse und wirtschaftliche Entwicklungen, die die Stimmung stark verändern können. Die aktuelle Lage zeigt zwar deutliche Probleme für Kanzler und Koalition, sie ist aber keine Garantie für ein bestimmtes Wahlergebnis
Hilfreich ist eine Kombination aus:
So siehst du eher, wie sich die „Marktposition“ von Merz und seiner Regierung entwickelt, statt jede Schlagzeile als dramatische Wende zu deuten
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